Schulden – Leben auf Pump? Lasst das lieber sein! *

In den Medien wurde viel über Verschuldung gesprochen, insbesondere über Staatsverschuldung. Ein Land entsteht Schulden, wenn es Ausgaben tätigt, ohne über ausreichende Mittel zu verfügen. Man bereut manchmal Ausgaben, wenn die Schulden nicht zurückgezahlt werden können. Der Schuldenberg Deutschlands ist seit den 50er Jahren stark angestiegen. Glücklicherweise hat sich die Staatsverschuldung bei etwa 2 Billionen € stabilisiert, und man baut sogar Schulden ab. Die USA haben die höchste Staatsverschuldung von etwa 20 Billionen €. In der Vergangenheit führte dies sogar dazu, dass einige Behörden vorübergehend ihren Dienst einstellen mussten, da sie nicht bezahlt werden konnten. Verschuldung hängt nicht unbedingt mit wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit zusammen, da die USA eine große Industrienation sind. Man kann das Problem der Staatsverschuldung auch auf Privathaushalte übertragen…

 

Entwicklung-Staatsverschuldung
Abbildung 1: Entwicklung der Staatsverschuldung der Bundesrepublik Deutschland (Quelle: Statista)

 

Nicht nur der deutsche Staat ist verschuldet, sondern auch viele Privathaushalte haben Schulden

Während in den Medien die Staatsverschuldung sehr präsent ist, wird die private Verschuldung in Deutschland relativ selten thematisiert. Zwar gab es im Privatfernsehen einige Shows, die das finanzielle Unglück einzelner Personen medial ausgeschlachtet haben, so richtig seriös wurde das Thema aber nicht angegangen. Studien zufolge sind ungefähr 1,6 Millionen unter 30-jährige in Deutschland überschuldet. Anders ausgedrückt: Fast jeder siebte unter 30-jährige kann hierzulande seine Kosten nicht decken und seine Schulden nicht begleichen. Die private Verschuldung hängt generell auch mit dem Alter zusammen. So kann je nach Altersgruppe eine unterschiedliche Verschuldungsquote festgestellt werden (siehe Abbildung 2). Doch was sind eigentlich die Hauptursachen für die private Verschuldung? Laut einer Aufstellung von Statista, können die häufigsten Gründe für die private Verschuldung folgendermaßen klassifiziert werden:

  • Arbeitslosigkeit
  • Erkrankung, Unfall, Sucht
  • Scheidung, Trennung, Tod des Partners
  • Unwirtschaftliche Haushaltsführung
  • Langfristiges Niedrigeinkommen
  • Sonstige Gründe

 

Überschuldungsquoten
Abbildung 2: Überschuldungsquoten nach Altersgruppen; Quelle: SchuldnerAtlas Deutschland, 2018

 

Auch bei den Gründen für die Überschuldung spielt wieder das jeweilige Alter eine entscheidende Rolle. Junge Menschen geben oft zu viel Geld für den privaten Konsum aus, wie z.B. teure Handys und die dazugehörigen Verträge oder auch Online-Versandhandel. Dementsprechend ist diese Altersgruppe am ehesten anfällig für die Kategorie „unwirtschaftliche Haushaltsführung“. Die ältere Generation hingegen hat oft andere Ursachen dafür verantwortlich, dass sie in die Schuldenfalle gerät. Hierbei handelt es sich in erster Linie um Schicksalsschläge wie Erkrankungen oder Trennungen (evtl. auch Tod des Partners). Auch die Art der Schulden unterscheidet sich bei der älteren Generation deutlich von den Jüngeren. Die Bank ist hier oft der Hauptgläubiger, da sie dabei geholfen hat, beispielsweise eine Immobilie oder ein Gewerbe zu finanzieren.

 

Wie kommt man aus der Schulden-Falle durch wieder raus?

Ist man einmal verschuldet, stellt sich die Frage, wie es weitergehen kann. Zunächst einmal sollte man nicht den Kopf in den Sand stecken und sich tatenlos seinem Schicksal ergeben. Nicht beglichene Schulden verursachen im Zweifelsfall immer höhere Kosten, da häufig auch Gebühren für Mahnungen oder Inkasso-Unternehmen anfallen. Bei einer größeren Überschuldung lohnt sich möglicherweise der Besuch einer professionellen (und oft kostenlosen) Schuldnerberatung, wie Eco24. Dort wird gemeinsam mit Experten die individuelle finanzielle Situation analysiert und mögliche Wege aus den Schulden erarbeitet. Wer keine Schuldnerberatung aufsuchen möchte, dem sei an dieser Stelle gesagt, dass es aus meiner Sicht drei Wege aus den Schulden gibt:

 

1. Schuldentilgung aus eigener Kraft

Wer mehr Einnahmen als Ausgaben hat und Schulden angehäuft hat, kann diese eigenständig abbauen. Ähnlich handelt der deutsche Staat, der seine Schulden schrittweise begleicht. Um dies zu erreichen, sollte man im Alltag Kosten senken und möglicherweise das Einkommen erhöhen, z.B. durch einen Jobwechsel. Plattformen wie Joblift bieten zahlreiche Stellenangebote entsprechend der eigenen Vorstellungen. Man kann manchmal teure Schulden durch günstigere Schulden ersetzen, indem man einen neuen Kredit mit niedrigen Zinsen aufnimmt, um alte Schulden abzulösen.. Allerdings ist es bei einer schlechten Schufa-Bewertung oft schwierig, einen Kredit von herkömmlichen Banken zu erhalten. In solchen Fällen bleiben Anbieter wie Auxmoney, die trotz schlechter Schufa-Bewertung Kredite vergeben. Diese Kredite sind oft teuer, mit einem Zinssatz von etwa 10% pro Jahr. Der individuelle Zinssatz hängt vom persönlichen Einkommen und der finanziellen Gesamtsituation ab, daher könnte der angebotene Zinssatz auch niedriger sein.

Auxmoney Banner

 

2. Außergerichtliche Schulden-Bereinigung

Wenn absehbar ist, dass Schulden trotz der genannten Tipps nicht eigenständig beglichen werden können, ist es ratsam, Sondervereinbarungen mit den Gläubigern zu treffen. Gläubiger, sei es Unternehmen, Behörden oder Privatpersonen, handeln in der Regel rational. Ein Ausweg aus den Schulden könnte darin bestehen, den Gläubigern glaubhaft zu versichern, dass eine eigenständige Rückzahlung nicht mehr möglich ist. Dazu muss die finanzielle Situation, einschließlich Einkommen, Schulden und Ausgaben, offengelegt werden. Wenn der Gläubiger erkennt, dass eine Schuldentilgung nahezu unmöglich ist, könnte er einem Deal zustimmen. Zum Beispiel könnte man mit dem Kreditgeber vereinbaren, nur 5.000€ von den insgesamt 10.000€ Schulden zurückzuzahlen und den Rest zu erlassen. Diese Großzügigkeit beruht jedoch nicht auf Altruismus, sondern auf knallhartem Kalkül. Wenn der Schuldner finanziell in Not ist, besteht das Risiko, dass er Privatinsolvenz beantragt. In diesem Fall könnte der Gläubiger leer ausgehen. Daher akzeptiert er in manchen Fällen eine geringere Summe, als ihm eigentlich zustünde.

3. Privatinsolvenz

Wenn die Schuldenlast unüberwindbar wird, führt dies oft zur Einleitung eines Insolvenzverfahrens. Das Insolvenzverfahren ist ein gerichtliches Verfahren zur Schuldenregulierung. Wenn man nachweisen kann, dass die Schulden nicht zurückgezahlt werden können (und weitere Voraussetzungen erfüllt sind), kann das Gericht folgende Anordnungen treffen: Der Schuldner muss während der sogenannten „Wohlverhaltensphase“ (in Deutschland meist 6 Jahre) sein Einkommen über der Pfändungsfreigrenze für die Schuldentilgung zur Verfügung stellen.. Während dieser Phase lebt der Schuldner also am Existenzminimum. Nach Abschluss der Wohlverhaltensphase werden die verbleibenden Schulden erlassen und der Schuldner ist wieder schuldenfrei. Trotzdem sollte man die Privatinsolvenz als letztes Mittel betrachten, da sie Einschränkungen im wirtschaftlichen Leben mit sich bringt, zum Beispiel aufgrund von Schufa-Einträgen.

 

Fazit

Sowohl Staaten, als auch Privatpersonen können Schulden anhäufen. Es wurde also (zumindest eine Zeit lang) Geld ausgegeben, dass man in diesem Moment eigentlich nicht zur Verfügung hatte. Als Konsequenz daraus muss man mit dem aktuellen Einkommen auch eine Ausgabe finanzieren, die man bereits in der Vergangenheit getätigt hat. Schulden können dabei jeden betreffen. Das gilt sowohl für vermeintlich reiche Industrienationen, als auch für ganz normale Privatpersonen. In Deutschland sind viele Menschen verschuldet. Die Höhe und die Ursachen für die Verschuldung hängen dabei von vielen Faktoren ab, wie z.B. dem Alter und dem Konsumverhalten. Wer Schulden hat und befürchtet diese nicht mehr zurückzahlen zu können, der kann sich Hilfe in vielen Beratungsstellen holen. Vereinfacht bleiben 3 Optionen, die eigen Schulden zu tilgen: 1. aus eigener Kraft, 2. durch außergerichtliche Schuldenbereinigung und 3. durch die Privatinsolvenz.

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