ETF-Sparpläne erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und sind eine einfache Möglichkeit regelmäßig mit wenig Aufwand in Aktien zu investieren. Jedoch hast du bei der Auswahl eines ETF-Sparplans wie bei vielen Dingen im Leben die Qual der Wahl. In diesem Zusammenhang gehen dir bestimmt ähnliche Fragen wie mir durch den Kopf:
- In welche Arten von ETFs kann ich überhaupt investieren? (1/3)
- Anhand welcher Kriterien kann ich ETFs miteinander vergleichen? (2/3)
- Wo finde ich die wichtigsten Informationen zu meinem ETF-Vergleich? (3/3)
Im ersten Beitrag haben wir dir gezeigt, dass du mithilfe von ETFs in verschiedene Geldanlagen, Indizes, Anbieter und Replikationsmethoden investieren kannst. In unserem zweiten Beitrag haben wir dir sieben oft verwendete Performance-Faktoren für einen ETF-Vergleich vorgestellt. In unserem dritten Beitrag gehen wir nun darauf ein, wo du die wichtigsten Informationen zu einem ETF finden kannst. Genauer gesagt stellen wir dir drei verschiedene Informationsquellen für deinen persönlichen ETF-Vergleich vor. Hierzu gehören (1) Produktinformationen, (2) der Fondsname und (3) Online-Vergleichsportale.
Produktinformationen als Quelle für deinen ETF-Vergleich
Offizielle Produktinformationen der Fondsgesellschaft sind die erste Informationsquelle, welche wir dir vorstellen möchten. In Europa unterliegen alle Fonds und ihre Verwaltungsgesellschaften der sogenannten UCITS Richtlinie (zu Deutsch OGAW-Richtlinie). Aus diesem Grund sind Verwaltungsgesellschaften zu umfassender Transparenz und Informationspflicht gegenüber ihren Anlegern verpflichtet. Genauer gesagt muss eine Fondsgesellschaft dir als Anleger verschiedene Produktinformationen zur Verfügung stellen wie zum Beispiel einen Verkaufsprospekt, das Produktinformationsblatt (KIID) und einen Jahresbericht. Diese Dokumente findest du üblicherweise auf der Website deines Fondsanbieters und können wegen etablierter Standards gut für einen ETF-Vergleich verwendet werden. Aufgrund der von Finanzbehörden vorgegebenen Standards wirst du bei diesen Produktinformationen formal nur geringe Unterschiede zwischen verschiedenen Fondsanbietern erkennen können. Dies erleichtert dir natürlich deinen ETF-Vergleich. Im Folgenden möchten wir dir das Factsheet und das Produktinformationsblatt als Informationsquellen für deinen Vergleich vorstellen.
Produktinformationen: das Factsheet
Das Factsheet ist oftmals am besten für deinen ETF-Vergleich geeignet, da es die wichtigsten Informationen für deinen ETF komprimiert zusammenfasst. Auf einem Factsheet findest du alle wesentlichen Informationen zu einem ETF auf maximal zwei Seiten beschrieben. Anders als bei Verkaufsprospekten und Produktinformationsblättern ist die Herausgabe von Factsheets nicht gesetzlich vorgeschrieben oder standardisiert. Dennoch enthalten Fact Sheets in der Regel dieselben Informationen. Hier gibt es meistens einen Bereich mit Angaben zur Fondsbeschreibung, dem Anlageziel und Handelsplätzen, an welchen der ETF gehandelt wird. Hier kannst du in wenigen Worten erkennen, wie der ETF investiert und funktioniert.
Häufig findest du einen weiteren Bereich mit detaillierten Informationen darüber, in welche Länder und Branchen der ETF investiert und wie sich der Wert über den Anlagezeitraum entwickelt hat. Zum Schluss findest du üblicherweise immer einen Bereich mit Eckdaten, Key Facts oder Charakteristika. In diesem Bereich werden die wichtigsten Eigenschaften des ETFs in einer Tabelle dargestellt. Hier findest du unter anderem Informationen zu den sieben Performance-Faktoren, welche wir dir im letzten Blog-Beitrag vorgestellt haben: das Domizil, die Replikationsmethode, die Währung, das Auflagedatum, die Gesamtkostenquote, das Fondsvermögen und die Ertragsverwendung. Damit du einmal sehen kannst, wie ein Fact-Sheet aussieht, kannst du hier ein Beispiel herunterladen: Factsheets.pdf .
Produktinformationen: das Produktinformationsblatt (KIID)
Neben dem Factsheet liefert dir das Produktinformationsblatt wichtige Informationen zu den wesentlichen Eigenschaften deines ETFs. Bei ETFs wird das Produktinformationsblatt auch „Key-Investor-Information-Document“ (KIID) genannt. Seit dem 1. Juli 2011 sind Produktinformationsblätter bei der Anlageberatung zum Wertpapierkauf verpflichtend. Produktinformationsblätter konzentrieren sich im Wesentlichen auf die Chancen und Risiken, welche mit der Investition in deinen ETF verbunden sind. Denn per Gesetzt sind die Fonds und ihre Verwaltungsgesellschaften dazu verpflichtet Ihre Anleger über die wesentlichen Chancen und Risiken zu informieren.
Zusätzlich findest du gesetzlich vorgeschriebene Angaben zu Anlagezielen, Kosten, Performance und weitere nützliche Informationen. Im Rahmen der Richtlinien müssen Banken und Finanzdienstleister dir als Anleger immer ein kurzes, leicht verständliches und werbefreies Produktinformationsblatt zur Verfügung stellen, welches nicht mehr als 2-3 Seiten umfassen darf. Also solltest du das Informationsblatt immer über deine Depotbank erhalten können. Genau wie bei dem Factsheet stellen wir dir hier als Beispiel ein Produktinformationsblatt eines MSCI World zum Download zur Verfügung: Produktinformationsblatt.pdf .
Der ETF-Name verrät dir bereits einiges für deinen Vergleich
Neben offiziellen Produktinformationen gibt dir häufig auch der Fondsname bereits Aufschluss über die wichtigsten Eigenschaften eines ETFs. Deshalb zeigen wir dir in der unteren Grafik auf, aus welchen vier Teilen ein ETF-Name besteht. An erster Stelle findest du zumeist den Namen des Fondsanbieters (z.B. Xtrackers oder Amundi). Darauf folgt der Aktienindex, welcher durch den ETF nachgebildet wird (z.B. MSCI World, DAX oder S&P 500). An dritter Stelle folgt dann meistens eine regulatorische Kennzeichnung, welche aufzeigt, welcher Rechtsform der ETF unterliegt. Die drei vorgenannten Informationen sind üblicherweise in jedem Fondsnamen enthalten.
An vierter Stelle findest du bei Fondsnamen Informationen zu dessen Eigenschaften. Dieser Bereich ist optional und wird von Fondsgesellschaften dazu verwendet, um besondere Charakteristika des Fonds hervorzuheben. Zu diesen Charakteristika gehören unter anderem die Ertragsverwendung, die Replikationsmethode, die Fondswährung, das Fondsdomizil, der Hebelfaktor und die Spekulationsstrategie. Auf welche Bezeichnungen und Abkürzungen du bei einem ETF-Namen unter anderem stoßen kannst haben wir in der unteren Grafik kurz und bündig zusammengefasst. Auf die einzelnen Bedeutungen möchten wir in diesem Beitrag nicht genauer eingehen.
Online-Vergleichsportale sind sehr praktische Werkzeuge
Und wie immer kommt das Beste zum Schluss. Neben Produktinformationen und dem Fondsnamen kannst du natürlich auch Online-Vergleichsportale für deinen ETF-Vergleich nutzen. Bei einem ETF-Vergleich verwenden wir vorzugsweise das Vergleichsportal justETF.com. Hier kannst du unter dem Reiter „ETF-Suche“ deinen passenden ETF finden. Hierzu stehen dir in der Sidebar verschiedenste Auswahlkriterien zur Verfügung. Zunächst kannst du auswählen, in welche Anlageklasse du mit deinem ETF investieren möchtest. Hierzu stehen dir auf justETF.com sechs verschiedene Anlageklassen zur Verfügung: Aktien, Anleihen, Edelmetalle, Rohstoffe, Immobilien und Währungen. Danach kannst du dich für einen Index entscheiden, welchen der ETF abbildet.
Zurzeit bietet justETF.com über 876 Indizes in ihrem Vergleichsportal an. Neben der Anlageklasse und dem Index bietet das Vergleichsportal zahlreiche zusätzliche Auswahlfunktionen. Hierzu gehören unter anderem auch die 7 Performance-Faktoren, welche wir im letzten Blog-Beitrag vorgestellt haben. Weiterhin bietet dir justETF.com die Möglichkeit, mehrere Fonds in einer tabellarischen Übersicht miteinander zu vergleichen. Dieser Vergleich ist meiner Meinung sehr praktisch und übersichtlich. Damit du sehen kannst, wie so ein Detail-Vergleich auf justETF.com aussieht, stellen wir dir ein PDF mit einem Beispiel zum Download zur Verfügung: just-ETF-Vergleich.pdf . Im diesem PDF findest du ein Detail-Vergleich von 4 unterschiedlichen MSCI-World ETFs. Praktischerweise enthält dieser Vergleich nicht nur Informationen zu den Charakteristika der Fonds, sondern zeigt dir auch wie hoch die Kosten für einen ETF-Sparplan bei verschiedenen Brokern sind.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass es insgesamt drei Informationsquellen für deinen ETF-Vergleich gibt. Am einfachsten ist es natürlich, ein Vergleichsportal wie justETF.com zu nutzen. Dennoch empfehlen wir dir vor deinem ETF-Kauf das Factsheet und das Produktinformationsblatt herunterzuladen und anzuschauen. Diese beiden Dokumente stellt justETF.com dir ebenfalls zum Download zur Verfügung.
Und nun bleibt nur noch zu sagen: Probiere es selbst einmal aus und viel Spaß bei deiner Suche!