Wahrscheinlich hast du schon häufiger etwas über Aktien und die Börse gehört. Man kommt ja quasi gar nicht an dem Thema vorbei. In vielen Filmen, Zeitschriften, Büchern oder auch in den Nachrichten wird über das Geschehen an den Aktienmärkten berichtet. Dementsprechend ist die Börse hin und wieder sicher auch Bestandteil von Gesprächen in deinem persönlichen Umfeld. Meiner Erfahrung nach gibt es dabei häufig zwei große Lager: die einen, die die Börse meiden (oder gar fürchten) und die anderen, die begeisterte Investoren sind.
Falls du zu denjenigen gehörst, die bislang noch nicht an den Finanzmärkten aktiv sind, dann möchte ich dir hier einige interessante Fakten liefern. Deutschland ist im weltweiten Vergleich ein sehr reiches Land. Den meisten Menschen geht es wirtschaftlich relativ gut und die Mehrheit der Bundesbürger kann es sich daher durchaus erlauben den einen oder anderen Euro anzusparen. Die beliebtesten Anlageformen sind dabei das Sparbuch oder auch das Tagesgeld. Nun ist es aber so, dass Sparbuch und Tagesgeld momentan sehr wenige Zinsen abwerfen. Die Europäische Zentralbank, die den Leitzins festlegt und überwacht, verfolgt seit einigen Jahren eine drastische Niedrigzinspolitik, um das Wirtschaftswachstum nach der Finanzkrise von 2008 wieder anzukurbeln. Der Grundgedanke dabei ist, dass es bei niedrigen Zinsen attraktiver ist, sein Geld auszugeben, als es zu sparen, denn beim Sparen sind die Erträge ja auf Grund der niedrigen Zinsen relativ gering. Durch die erhöhte Kauflaune der Konsumenten wird dann entsprechend die Wirtschaft angekurbelt.
Was für die Wirtschaft insgesamt durchaus positiv sein kann, ist für den einzelnen Sparer oftmals ziemlich frustrierend. Für das Sparbuch und Tagesgeld gibt es kaum noch Zinsen und gleichzeitig werden die Lebenshaltungskosten auf Grund der allgegenwärtigen Inflation immer teurer. Wer nun aber über ein relativ hohes Einkommen verfügt und dieses nicht vollständig mit sinnlosem Konsum verschwenden möchte, der schaut sich nach Alternativen um.
Für viele Leute (insbesondere in Deutschland) ist eine solche Alternative die Investition in eine Immobilie. Mit Hilfe der günstigen Zinsen werden Kredite aufgenommen und damit Häuser abbezahlt. Das Problem dabei ist, dass sehr viele Menschen genau den gleichen Gedanken hatten und als Folge daraus die Nachfrage nach Immobilien und die Immobilienpreise sehr stark angestiegen sind.
Einige Menschen beschäftigen sich daher in letzter Zeit auch verstärkt mit dem Thema Aktien. Dennoch ist Deutschland eher ein Land von Börsenmuffeln, denn nur etwa jeder 7. Deutsche besitzt Aktien. Damit belegen wir im Vergleich zu anderen Industrienationen die hinteren Plätze. Generell hängt das sicher auch damit zusammen, dass wir Deutschen eher risikoscheu sind und Unsicherheit nicht so gerne mögen. Wenn wir aber zunächst einmal unsere persönliche Einstellung zum Risiko ausblenden, dann können wir unser Augenmerkt auf die simplen Fakten lenken.
Langfristig gesehen sind Aktien die ertragreichste Anlageklasse. An den meisten Börsen kann von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von etwa 8% ausgegangen werden (z.B. im DAX oder Dow Jones). Zudem schütten viele Aktiengesellschaften auch eine jährliche Dividende (Ergebnisbeteiligung) an ihre Aktionäre aus. Das sind Renditen, die dir ein Sparbuch aktuell (und wohl auch in den nächsten Jahren) nicht bieten kann. Natürlich kann es auch passieren, dass Finanzkrisen oder Börsencrashs die Rendite mindern, aber auf Krisen folgen meist Jahre, in denen sich die Aktienkurse überdurchschnittlich gut entwickeln, sodass Verluste meist im Zeitverlauf wieder ausgeglichen werden. Wichtig ist dabei, dass du dir vor einem Investment an der Börse darüber bewusst sein solltest, dass du manchmal auch einen langen Atem benötigst. Wenn du beispielsweise gerade kurz vor einem Börsencrash dein Geld investiert hast, dann heißt das nicht zwangsläufig, dass dein Geld unwiederbringlich verloren ist. Statistisch gesehen wird sich der Markt erholen und weiter wachsen, aber unter Umständen kann das bedeuten, dass du einige Jahre lang auf dein Geld verzichten musst, sofern du deine Aktien in wirtschaftlich schwachen Zeiten nicht verlustbringend veräußern möchtest. Daher raten viele Börsenexperten Anlegern dazu, dass der Anlagehorizont eher langfristig ausgerichtet sein sollte (mindestens 10 Jahre) und dass nur die Menge an Geld investiert werden sollte, dessen Verlust man notfalls auch verschmerzen könnte.
Auch wenn du eher risikoscheu bist, dann solltest du nicht einfach arglos die Anlageklasse der Aktien meiden, denn Aktien können auch für dich eine sinnvolle Ergänzung des eigenen Portfolios darstellen.
Falls du aber bisher noch gar keine Erfahrung mit Aktien und der Börse hast, dann fragst du dich vielleicht, wie man denn eigentlich an Aktien kommt. Im Grunde genommen ist es gar nicht so schwer, wie du vielleicht annimmst. Als erstes benötigst du ein Depot. Ein Depot ist vergleichbar mit einem Konto. Es ist der Ort, an dem deine Wertpapiere (also auch Aktien) verwahrt werden. Bildlich gesprochen kannst du ein Depot daher auch gewissermaßen mit einem digitalen Tresor vergleichen. Ohne Depot geht also nichts an der Börse! Falls du nun also ein Depot eröffnen möchtest, kannst du dies beispielsweise bei deiner Hausbank tun. Sollte es sich dabei um eine Filialbank handeln, erkundige dich dazu einfach bei deinem zuständigen Banksachbearbeiter. Wie bei so vielen Dingen im Leben, lohnt es sich aber auch bei der Eröffnung eines Depots vorab die Preise und Leistungen zu vergleichen. Bei Filialbanken ist es häufig so, dass für das Depot und auch für den Kauf und Verkauf von Aktien relativ hohe Gebühren anfallen. Im Gegenzug dafür erhält man natürlich bei Bedarf persönliche Beratung in einer Filiale… Ich persönlich bevorzuge jedoch sogenannte Direktbanken – das sind Banken, die keine eigenen Filialen unterhalten, sondern nur über das Internet und Telefon Finanzgeschäfte für ihre Kunden abwickeln. Der Vorteil bei solchen Direktbanken ist, dass sie meistens wesentlich kostengünstiger als Filialbanken, die Internetauftritte deutlich professioneller und die Hotlines rund um die Uhr erreichbar sind. Bei vielen Direktbanken fallen daher gar keine Depotgebühren an und auch die Ordergebühren sind verhältnismäßig gering. Sehr empfehlenswert finde ich beispielsweise die comdirect oder die Onvista Bank.
Wenn du dich erst einmal für eine Depotbank entschieden hast, dann musst leider zunächst etwas Bürokratie über dich ergehen lassen. Das heißt, dass du wahrscheinlich einige Formulare ausfüllen und unterschreiben musst. Im Falle von Direktbanken funktioniert dies dennoch relativ bequem, da die meisten Schritte vom heimischen Schreibtisch aus erledigt werden können.
Solltest du dein Depot erfolgreich eröffnet haben, musst du dir spätestens jetzt Gedanken darüber machen, wie viel Geld du in Aktien investieren möchtest. Diesen Betrag überweist du dann auf das sogenannte Verrechnungskonto, das die Bank automatisch gemeinsam mit deinem Depot für dich eröffnet hat. Im Prinzip bist du dann schon startklar für deine ersten Investitionen an der Börse… Die Frage aller Fragen, die dich dann vermutlich beschäftigen wird, ist diejenige, welche Aktien, Fonds, Anleihen oder sonstige Derivate du kaufen solltest… Die Frage ist in der Tat nicht so ganz leicht zu beantworten. Im Internet findest du aber zum Glück eine Vielzahl von Finanzportalen (z.B. onvista.de oder finanzen.net), die dir kostenlos entscheidungsrelevante Informationen bereitstellen. Es ist allerdings so, dass es dir gerade am Anfang wahrscheinlich nicht leicht fallen wird, die für dich richtigen Aktien zu identifizieren. Woher will man auch wissen, welche Kennzahl welche Bedeutung hat?!? Und sollte man sich einmal für eine Aktie entschieden haben, wie kauft man sie denn dann?
Keine Sorge! Vielen anderen Börsenneulingen geht es genau wie dir! Um sich im Börsendschungel zurecht zu finden, empfiehlt es sich entweder einen professionellen Anlageberater aufzusuchen oder sich zumindest etwas in die Materie einzulesen. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von Büchern, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen.
Da ich selbst immer wieder nach Aktientipps und den Spielregeln an der Börse gefragt werde, habe ich nun auch ein eigenes Buch verfasst. Dort werden alle für Anfänger relevanten Fragestellungen „sauleicht“ und für jedermann verständlich erklärt. Angefangen von der Depoteröffnung, über den Kauf/Verkauf von Aktien, die Funktionsweise der Börse, die Informationsbeschaffung, die wichtigsten Anlagestrategien und die Risikostreuung mit Fonds sind dort in einfachen Worten und mit vielen Beispielen erklärt. Schau gerne mal rein!
Nun wünsche ich viel Spaß an der Börse und stets kluge Investitionen!
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Mir persönlich gefällt das Trading über Onvista sehr. Ich finde es einfach und unkompliziert.