5 Wege sich Informationen zu beschaffen *

Du interessierst dich für Aktien, weißt aber nicht, wo du anfangen sollst? Angenommen du hast bereits alle technischen Voraussetzungen geschaffen, um die ersten Schritte an der Börse zu wagen… Du hast also bereits ein Depot eröffnet und Geld auf den Verrechnungskonto eingezahlt? Dann bist du im Prinzip schon bereit, um an der Börse durchzustarten! Allerdings stehst du sicher auch vor einer alles entscheidenden Frage: In welche Aktie genau soll ich denn nun mein Geld investieren? Diese Frage kann ich dir leider nicht beantworten, denn nur du kannst (bestenfalls wohl überlegt) entscheiden, welche Aktie für dich die richtige ist. Ich möchte dir allerdings für 5 Wege zeigen, wie du an entscheidungsrelevante Informationen gelangen kannst:

1. (Wirtschafts-)nachrichten

Der für dich wohl bequemste Weg an Informationen zu gelangen ist wenn diese dir schon häppchenweise auf dem Silbertablett serviert werden. Das ist in der Regel der Fall, wenn du aufmerksam die Nachrichten verfolgst. Hat der US-amerikanische Präsident vielleicht angekündigt demnächst Strafzölle einzuführen? Planen zwei große Unternehmen ihre Fusion? Denkt die Zentralbank darüber nach den Leitzins zu erhöhen? Wie sieht es allgemein mit dem Wirtschaftswachstum aus? Was macht eigentlich der DAX? Wie ist die Stimmung an den Märkten? Eine Vielzahl der eben genannten Fragen kannst du ganz leicht beantworten, wenn du aufmerksam die Nachrichten verfolgst. Hättest du beispielsweise in einen ETF investiert, der den DAX nachbildet, dann wüsstest du nach jeder Tagesschau, ob sich dein Depot gut oder schlecht entwickelt hat. Interessant und relevant sind aber nicht nur die Wirtschaftsnachrichten, sondern auch viele andere Neuigkeiten von denen du manchmal ganz beiläufig erfährst… Da gibt es vielleicht eine aktuelle Berichterstattung von der weltgrößten Computermesse oder es wird von einem medizinischen Durchbruch berichtet, der das Gesundheitswesen revolutionieren könnte… All diese Informationen können für dich relevant sein. Du wirst sehen, dass man als Börsianer die Welt und auch die Nachrichten mit vollkommen anderen Augen betrachtet.

2. Finanzportale im Internet

Solltest du schon etwas Erfahrung haben oder dich zumindest etwas mit der Fundamentalanalyse beschäftigt haben, dann können auch Finanzportale im Internet (z.B. Finanzen.net oder Onvista.de) eine wertvolle Informationsquelle für dich sein. Vielleicht hast du schon einmal davon gehört, dass viele überaus erfolgreiche Investoren nicht einfach auf gut Glück irgendwelche Aktien kaufen, sondern dass sie ausgeklügelte Strategien verfolgen. Der wohl berühmteste Investor unserer Zeit ist der US-Amerikaner Warren Buffet. Er ist der bekannteste Vertreter und Mitbegründer der „Value Strategie“. Die Idee, die dahinter steckt ist, dass es bestimmte betriebswirtschaftliche Kennzahlen gibt, die dem geübten Investor Auskunft darüber geben können, ob eine bestimmte Investition vielversprechend ist oder nicht. Ohne an dieser Stelle zu tief in die Fundamentalanalyse eintauchen zu wollen, sei gesagt, dass beispielsweise dem sogenannten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) eine große Bedeutung beigemessen wird. Dabei wird der Unternehmensgewinn mit dem Aktienkurs in Relation gesetzt und der Value Investor kann daraus bestimmte Schlüsse ziehen. Während es früher (z.B. zu der Zeit als Warren Buffet seine ersten Investments tätigte) noch überaus schwierig und aufwändig war an entsprechende Informationen zu gelangen, so ist es heutzutage denkbar einfach. In den Untiefen des Internets gibt es zahlreiche Webseiten auf denen uns auch die exotischsten Kennzahlen von tausenden von Aktien leicht (und oft auch kostenlos) zugänglich gemacht werden. Du hast also im Vergleich zum jungen Warren Buffet einen entscheidenden Vorteil, den du die zu Nutze machen solltest

3. Geschäftsberichte der Aktiengesellschaften

Obwohl es – wie gerade beschrieben – eine Menge Finanzportale im Internet gibt, die eine Vielzahl von Informationen für uns aufbereiten, so ist die beste denkbare Informationsquelle wohl das Unternehmen selbst! Große börsennotierte Unternehmen (auch: Blue Chips) veröffentlichen in der Regel einmal jährlich einen Geschäftsbericht, mit der Absicht, Auskunft über den Geschäftsverlauf des vergangenen Jahres zu erteilen. Dieser Geschäftsbericht beinhaltet normalerweise Informationen zum Jahresabschluss, also Bilanz, Gewinn-und Verlustrechnung, Anhang und Lagebericht. Häufig wird auch noch über die allgemeine Entwicklung in der Branche und die Zukunftsaussichten informiert. Obwohl es bei großen Unternehmen gewissermaßen zum guten Ton gehört einen Geschäftsbericht zu veröffentlichen, so gibt es keinen direkten gesetzlichen Zwang dazu. Die meisten Aktiengesellschaften sind aber dazu verpflichtet einen Lagebericht und einen Jahresabschluss zu erstellen und diesen zu veröffentlichen. Da also sowieso gewisse Informationen veröffentlicht werden müssen, entscheiden sich dann die meisten Unternehmen dazu, einen über die Pflichtangaben hinausgehenden Geschäftsbericht anzufertigen und so mehr Transparenz gegenüber Anteilseignern und potenziellen Investoren zu schaffen. Sollte ein für uns interessantes Unternehmen einen Geschäftsbericht veröffentlichen, dann lohnt es sich in jedem Fall, dort einen Blick hinein zu werfen. Neben den eben beschriebenen finanziellen Kennzahlen werden dort allerhand weiterführende Informationen preisgegeben, z.B. die Auftragslage, Kapazitätsauslastungen der Produktionsanlagen und ein Ausblick in die Zukunft. Zugegebenermaßen sind Geschäftsberichte nicht unbedingt „leichte Kost“, aber es lohnt sich in jedem Fall, die Mühe auf sich zu nehmen und sich intensiv mit dem Unternehmen auseinanderzusetzen.

4. Freunde und Bekannte

Nicht zu unterschätzen sind die Informationen, die ihr von Freunden und Bekannten erhaltet. Einige Menschen aus eurem persönlichen Umfeld besitzen vielleicht wertvolle Informationen, die sie bereitwillig mit euch teilen. Vielleicht kennt ihr beispielsweise jemanden, der sich besonders gut mit gesetzlichen Vorgaben auskennt und euch darauf hinweist, dass in naher Zukunft einige Geschäftspraktiken nicht mehr erlaubt sind (wie z.B. der Wegfall der Roaming-Gebühr innerhalb der EU oder das Verbot bestimmter Glühbirnen). Interessant könnte auch die Meinung von ausgewiesenen Branchenexperten sein. Du hast einen Freund, der bei Airbus arbeitet? Toll! Dann frag ihn doch mal nach seiner Einschätzung zur Entwicklung der Luftfahrtindustrie in den nächsten 5-10 Jahren. Du siehst, worauf ich hinaus will… Oftmals können wir auch über unser persönliches Netzwerk auf wertvolle Informationen zugreifen. Wichtig ist es dennoch dabei nicht blind den Empfehlungen deiner Freunde zu folgen, sondern sich vor einem Investment natürlich auch selbst mit dem Unternehmen zu beschäftigen. Allzu häufig habe ich leider schon gehört, dass eine Aktie ausschließlich auf Empfehlung eines Bekannten gekauft wurde. Das kann schnell schief gehen, denn die Aktien, in die ihr investiert, sollten immer zu euren eigenen Investitionsstrategien passen.

5. Bücher

Zu guter Letzt kannst du natürlich viele Dinge auch in Büchern nachlesen. Mein Vater sagt immer, dass man vom Lesen eines Buches nicht dümmer wird. Das sehe ich im Großen und Ganzen genauso. Besonders wenn es um Aktien geht, dann steht dir eine Vielzahl von Büchern zur Auswahl, die genau zu deinem Kenntnisstand passt. Dazu zählen Klassiker, wie die Werke von legendären Investoren, wie Benjamin Graham, Peter Lynch, Andre Kostolany oder Warren Buffet. Es gibt aber auch sehr allgemein und einfach gehaltene Bücher, die sehr zu empfehlen sind, wie z.B. Aktien für Dummies. Ein bisschen Eigenwerbung sei an dieser Stelle erlaubt, denn auch ich habe kürzlich ein Buch verfasst, in dem alle für Anfänger relevanten Fragestellungen „sauleicht“ und für jedermann verständlich erklärt werden. Angefangen von der Depoteröffnung, über den Kauf/Verkauf von Aktien, die Funktionsweise der Börse, die Informationsbeschaffung, die wichtigsten Anlagestrategien und die Risikostreuung mit Fonds sind dort in einfachen Worten und mit vielen Beispielen erklärt. Schau gerne mal rein!

 

 

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