Die meisten Menschen denken sehr viel über Geld nach. Wir fragen uns, wie viel Geld wir eigentlich haben, wie viel Geld unser Nachbar hat, wie wir noch mehr Geld bekommen und wo wir vielleicht sparen können. Geld beschäftigt uns also mehr, als es uns manchmal lieb ist. Hin und wieder lässt es sich auch gar nicht vermeiden. Schließlich betreffen Themen wie Kredite, Versicherungen und Altersvorsorge jeden von uns! Man sollte dabei meinen, dass je mehr man über etwas nachdenkt, die getroffenen Entscheidungen umso besser sind. Bei unserem Umgang mit Geld ist das aber leider in der Regel nicht so.
Seit vielen Jahren beschäftigen sich Wissenschaftler aus dem Bereich der Volkswirtschaftslehre mit unseren wirtschaftlichen und finanziellen Entscheidungen. Die Grundannahme der Mehrzahl dieser wissenschaftlichen Modelle ist aber der sogenannte „Homo oeconomicus“. Das bedeutet, dass die wissenschaftlichen Modelle und Theorien davon ausgehen, dass der Mensch – was seine finanziellen Entscheidungen angeht – sich rational und logisch verhält. Wenn wir uns aber in der Realität umschauen, dann werden wir feststellen, dass es mit der Rationalität – also mit dem wohlüberlegten Handeln – oftmals nicht so gut klappt.
Ein großes Problem stellt in der heutigen Zeit beispielsweise der unaufhaltsame Vormarsch des digitalen Zahlungsverkehrs dar. Studien haben in diesem Zusammenhang gezeigt, dass wir bereitwilliger unser Geld ausgeben, wenn wir mit der Kreditkarte zahlen. Digitales Geld auszugeben scheint uns weniger Schmerz zu bereiten, als die Bezahlung mit Bargeld, das wir immerhin noch „anfassen“ können. Denkt beispielsweise an die berühmt-berüchtigte „One-Click-Bestellung“. Bei wem hat da nicht schon einmal die Rationalität ausgesetzt? Ein weiteres Beispiel aus unserem Alltag ist das Thema Rente und Altersvorsorge. Jeder sollte wissen, dass es wichtig ist, für das Alter vorzusorgen. Die Wenigsten tun es jedoch rechtzeitig und in ausreichendem Umfang – auch wenn sie es sich eigentlich leisten könnten! Selbst sehr sparsame Menschen können sich leicht auf den Pfad der Irrationalität begeben. Man denke dabei an diejenigen, die mehrere Kilometer bis zur nächsten Tankstelle fahren, nur um einen Cent pro Liter im Vergleich zur Tankstelle um die Ecke zu sparen…
Was können wir denn nun tun, um bessere Entscheidungen zu treffen im Zusammenhang mit Geld? Die Antwort kann nur „Finanzbildung“ lauten! Ist es nicht erstaunlich, dass uns in der Schule nur sehr wenig über Geld beigebracht wird? Immerhin lernen wir Physik für Fortgeschrittene, können chemische Reaktionen vorhersagen und anspruchsvolle Gedichte interpretieren. Wie man ein Aktiendepot eröffnet oder einen Wertpapiersparplan einrichtet, darüber lernen wir allerdings nichts. Schade eigentlich! Wie schön, dass es dafür „kreativ-investieren“ gibt! Wir bieten kostenlose Finanzbildung, die dazu noch leicht verständlich ist.
Anfangen sollten wir mit den größten Fehlern, die im Alltag auf uns lauern. Zunächst gibt es da unsere mentale Buchführung. Gedanklich (manchmal passiert das auch unbewusst) verfügen wir über verschiedene Budgettöpfe. Einen dieser Budgettöpfe könnten wir vielleicht „alltägliche Ausgaben“ nennen. Dieser Topf ist bestimmt von zahlreichen Routinen und oftmals sind wir hier besonders knauserig. Wir ärgern uns beispielsweise wenn die Butterpreise steigen oder die Parkgebühr um einige Cent angehoben wird. Oft investieren wir dann Zeit dafür, diese Kosten möglichst gering zu halten (z.B. durch intensive Preisvergleiche). Dann gibt es da aber noch einen weiteren Budgettopf. Nennen wir ihn „Besonderes“. Wenn dieser Topf einen eigenen Leitspruch hätte, dann würde dieser wohl lauten: „Man muss sich auch mal was gönnen!“. Plötzlich passiert etwas ganz Erstaunliches. Die Person, die eben noch die Butterpreise im Supermarkt verglichen hat oder lange Zeit damit verbracht hat, einen kostenlosen Parkplatz zu finden, kauft sich einen Eisbecher für 9€ oder ein T-Shirt für 60€. Mental werden diese Kosten als Sonderausgabe verbucht und das sorgt dafür, dass das Geld etwas lockerer bei uns sitzt. Der Denkfehler dabei ist allerdings, dass – egal wie wir unsere mentalen Budgettöpfe aufteilen – das Geld letztendlich immer aus unserem Gesamtbudget gespeist wird.
Eine der größten Herausforderungen des täglichen Lebens und unserer finanziellen Entscheidungen ist also der sinnvolle Umgang mit Geld. Vielleicht sollten wir uns daher erst einmal bewusst machen, was Geld eigentlich ist. Geld erlaubt es uns, Dinge mit einem bestimmten Wert zu versehen. Dabei weist es einige sehr interessante Eigenschaften auf. Es ist allgemein anwendbar, sodass wir die verschiedensten Dinge davon kaufen können. Zudem ist es teilbar. D.h. wir müssen nicht all unser Geld auf einen Schlag ausgeben. Außerdem ist Geld ein fungibles Gut, was bedeutet, dass es egal ist, welches spezielle Stück (z.B. welchen individuellen Geldschein) wir besitzen. Alle Scheine der selben Sorte haben den selben Wert. Weiterhin kann es über unbestimmte Zeit gelagert werden und jeder der es besitzt, kann es auch benutzen.
Nun ergibt sich aber ein weiteres Problem. Auch wenn wir theoretisch fast alle Dinge auf dieser Welt mit Geld bezahlen können, so können wir von dem Geld, das wir besitzen, nur eine begrenzte Anzahl von Dingen erwerben. Selbst wenn wir sehr wohlhabend sind, dann ist unser Geldvorrat begrenzt. Wir müssen also abwägen, was uns wichtig ist – und was nicht. Die heimtückischste Eigenschaft des Geldes ist dementsprechend, dass wir uns nicht nur entscheiden müssen, was wir kaufen, sondern auch, auf was wir stattdessen verzichten müssen. Angenommen uns stehen 20.000€ zur Verfügung. Wir könnten ohne Probleme diese 20.000€ für ein Auto ausgeben. Wenn wir die gesamten 20.000€ für ein Auto ausgeben würden, dann könnten wir uns aber kein Segelboot mehr kaufen, denn das Geld ist weg. Wir müssen also priorisieren. Bei jeder Kaufentscheidung spielen somit auch die sogenannten Opportunitätskosten eine Rolle.
Genauso verhält es sich auch beim Investieren. Grundsätzlich stellt sich für uns immer die Frage wofür wir unser Geld ausgeben möchten und worauf wir im Gegenzug verzichten. Wenn ihr 100% eures Einkommens ausgebt, dann verzichtet ihr darauf, Geld zu sparen. Wenn ihr das regelmäßig tut, dann verzichtet ihr auf eure Altersvorsorge. Selbst wenn ihr momentan auf Grund eures Jobs über genügend Geld verfügt, um ein angenehmes Leben zu führen, werdet ihr vielleicht irgendwann nicht mehr auf diese Einkommensquelle zurückgreifen können. Es lohnt sich daher, sich zu überlegen, wie wir unser heutiges Einkommen auch sicher in die Zukunft „transferieren“ können, sodass wir auch im Alter noch davon profitieren. Das Zauberwort lautet: INVESTIEREN! Wir geben also nicht mehr unser ganzes Geld für Konsum aus, sondern legen es (wie auch immer) so an, dass es in der Zukunft einen hoffentlich noch höheren Wert annimmt. Das tolle am Investieren ist es dabei, dass das Geld ja nicht wirklich weg ist, sondern dass wir nur für eine gewisse Zeit darauf verzichten bzw. nicht darauf zurückgreifen. Zwar geben wir temporär Geld für eine Investition aus, aber unser Vermögen wird dadurch hoffentlich nicht kleiner. Das ist wunderbar!
Der größte Vorzug des Geldes, nämlich, dass wir nahezu Alles davon kaufen können, ist also zugleich die größte Verlockung! Die Vielzahl an Möglichkeiten das Geld auszugeben, machen es uns sehr schwer, rationale Entscheidungen zu treffen. Als ob das nicht schon verwirrend genug wäre, kommen auch noch moderne Finanzinstrumente, wie Hypotheken, 0% Finanzierungen oder Dispokredite hinzu, die uns die Entscheidungen erschweren. Wer soll da noch den Überblick behalten? Aus diesem Grunde empfehlen wir euch, in Zukunft noch bewusster eure finanziellen Entscheidungen zu treffen und euch auch vor Augen zu führen, dass jede unbedachte Ausgabe zu hohen Opportunitätskosten führen kann. Ihr solltet daher lieber kreativ investieren 😉